St. Leonhardkirche - Impression #1 | © Tourismusverband Murau

St. Leonhardkirche

Murau

Am Ende des Kreuzweges in Murau befindet sich die Filialkirche St. Leonhard. Die kleine gotische Kirche am rechten Murufer über dem St. Leonhardplatz wurde erstmals 1439 erwähnt. Der Stifter war Niklas von Liechtenstein. Im Inneren der Kirche erwartet den Besucher eine Halle mit Netzgewölbe, große Fenster mit reinem Maßwerk, ein frühbarocker Hochaltar mit gotischen Statuen und die Kanzel aus der Barockzeit.

Allgemeines:
Die südlich von Murau an einem steilen Hang erbaute Kirche erinnert in vielen Details an die Legende des Hl. Leonhard von Noblac. Sei es das gesamte Gotteshaus umlaufende Kaffgesims, die Fratzenköpfe am äußeren Chor, welche durch das Band aus der Kirche verbannt sind oder der Kirchenstandort über der Kreuzung von Nord-Süd- bzw. West-Ost-Handelsstraßen.

Zeitliche Einordnung:
Sowohl Baubeginn als auch Stiftungsgrund und Bauablauf sind in mehreren Varianten überliefert. Belegt sind Wallfahrten zur „Leonhardikirche“ aus dem Jahr 1439, 1450 wird die Kirche in einem Ablassbrief genannt.

Bau:
Die St. Leonhardkirche ist ein spätgotischer Bau mit Langchor und aufgesetztem Dachreiter. Man findet Bruchsteinmauerwerk, Netzrippengewölbe, Strebepfeiler und die Orgelempore aus gelbem Sandstein. Der Grundriss ist ein zweieinhalbjochiger Rechteckraum mit leicht eingezogenem Chor und 3/8 Schluss. Unter den Fenstern an der Außenwand umläuft ein mehrfach gestuftes Kaffgesims das Gebäude. Am Südportal sind krabbenverzierte Kielbögen mit Wappenschildern zu finden. An der Westwand ist ursprünglich ein vierteiliges Fenster mit Maßwerk zu sehen gewesen, dieses wird aber vermutlich im 19. Jahrhundert nach einem Sturmschaden zugemauert.

Figuren:
Von den ehemaligen gotischen Altären existieren noch drei Figuren am Hochaltar: Links der Hl. Georg als Drachentöter, daneben der Hl. Florian mit Wasserschaff und rechts der Hl. Eustachius mit Rüstung und Lanze. Die Darstellung in mittelalterlicher Rüstung ist ebenso bemerkenswert wie der lächelnde Gesichtsausdruck des Hl. Georg. Zwei Figuren aus der St. Leonhardkirche befinden sich in der Alten Galerie am Landesmuseum Joanneum. Alle Figuren entstammen der jüngeren Villacher Werkstätte, entstanden um 1520. Sie bestehen aus Linden- oder Zirbenholz und sind farblich gestaltet.

Kontakt

Pfarre Murau
Wallfahrtskirche St. Leonhard
beim Leonharditeich: Schlatting 62
8850 Murau

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Murau (811m)

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