Zunächst geht es auf dieser Etappe der Wanderroute "Vom Gletscher zum Wein" für uns ein kurzes Stück der Etappe Dachstein Seilbahn Bergstation - Guttenbergaus wieder retour zur Feistererscharte, einem zentralen Wegknotenpunkt oberhalb des Guttenberghauses (Tel. +43 664 3022956). Wir folgen dem Weg Nummer 618 an der Nordseite des Sinabells vorbei durch eine karge, aber umso eindrucksvollere Landschaft. Diese ist ein beinahe endloses Gewoge von grauen Rücken und grünen Mulden, die von Latschen und Zirben unterbrochen wird. Im Osten begrenzen die Gipfel des Stoderzinken und Grimming den Horizont, im Noden die schier endlose Gipfelkette des Toten Gebirges.
Nach etwa 1 Stunde Gehzeit sorgt der Anblick des tief unten gelegenen Höllgrabensees für eine willkommene Abwechslung in dieser sonst eher kargen Felslandschaft. Anfang Juli ist der den See umgebende Kessel mit Alpenrosen übersät. Die weitere Wegführung bis zur Grafenbergalm ist durch eine reizvolle Landschaft mit Felsbuckeln, Latschen, Blumenwiesen, Schluchten und kleinen Felsmauern geprägt. Auf der Grafenbergalm angekommen, verstehen wir warum sich der Dichter Bodo Hell hier so wohl fühlt. Der Almkessel mit seinen grünen Wiesen, dem wunderschön gelegenen Grafenbergsee und Gruppen von Zirben bietet ein Umfeld, das seinesgleichen sucht.
Ab der Grafenbergalm wechselt die Szenerie. Wälder mit ab und an schönen Aussichtspunkten auf die umliegende Bergwelt und kleine Kessel mit einer beeindruckenden Blumenvielfalt sind nun unsere Wegbegleiter. Der Weg wechselt hier ständig seine Richtung, mal geht es um eine Felswand, dann wieder um eine alte Baumgruppe. Er bleibt aber bis zum Schluss abwechslungsreich wie es auch die Landschaft der Steiermark ist. Durch einen lichten Lärchenwald windet sich nun unser Weg in leichten Serpentinen durch den Brandner Urwald hinauf zur unbewirtschafteten Brünnerhütte. Von hier sind es noch etwa 20 Minuten zum Steinerhaus (Tel. +43 3686 2646), einem Gasthof mit allem Komfort und dem Vorteil der Nähe zum Gipfel des Stoderzinken, einem der schönsten Aussichtsberge in den Ostalpen (Tourismusinformation Tel. +43 3685 2213122) . Kulinarisch kann man sich auch in der Rosemi Alm (Tel. +43 3686 30960) oder in der Stoderhütte (Tel. +43 3686 2646 - gehört zum Steinerhaus), die beide in unmittelbarer Nachbarschaft liegen, verwöhnen lassen.
Alternativ können wir auch auf der idyllischen Viehbergalm übernachten, einem Zwischenetappenziel der 3. Etappe. Die Ritzingerhütte (Tel. +43 3685 22474 oder +43 676 9459817) verfügt über eine traumhafte Lage, ein ausgezeichnetes Kulinarium, jedoch zum Übernachten nur über einen Schlafraum mit 8 Betten, der allerdings ebenso schön wie die Hütte ist. Bei dieser Variante der 2. Etappe verlängert sich diese Etappe auf rund 17 km, denn in diesem Fall zweigen wir schon vor dem leichten Anstieg zur unbeiwrtschafteten Brünnerhütte nach links zur Notgasse ab um auf die Viehbergalm zu gelangen. Die 3. Etappe nach Bad Mitterndorf verkürzt sich dadurch wiederum auf rund 13 km.