Ein Geheimtipp ist außerdem der Fasching im Ausseerland mit Flinserl, Pless und Maschkera. Letztere bezeichnen im Allgemeinen maskierte Gestalten, die auf den Straßen tanzen und dabei Scherze machen. Die Trommelweiber ziehen seit 1767 in weißen Gewändern von früh bis nachmittags mit – wie ihr Name schon vermuten lässt – lautem Getrommel durch die Straßen.
Als Fastengebäck wird der sogenannte Beigl mitgetragen. Beim Beiglreißen versuchen zwei Personen das Gebäck mit Geschick auseinanderzureißen, um jeweils für sich selbst das größere Stück zu ergattern. Neben dem typischen Faschingskrapfen steht auch der seltenere längliche Stanglkrapfen auf dem kulinarischen Faschingsprogramm.
Am Faschingsdienstag haben dann die freundlichen und fröhlichen Flinserl ihren großen Auftritt: In bunte, schillernde Gewänder gekleidet, die in Handarbeit gefertigt werden, werfen sie Kindern Nüsse zu. Die Pless stellen den Winter dar. Sie tragen alte, weiße Kleidungsstücke, einen Bienenkorb auf dem Kopf und einen Stock mit einem nassen Tuch in der Hand. Vor dem Gebrüll „Pless, Pless, ...“ sollten sich alle in Acht nehmen, die es nicht riskieren möchten, nass zu werden.
Quellenangabe: Robert Pauritsch, Norbert Adam: Brauchtum in der Steiermark. Feste, Bräuche, Rezepte. Styria Verlag 2007.